Wer hat wieviel? In einer Titelstory für das Forschungsmagazin attempto! lasse ich Experten zu Wort kommen, die Gutachten für den Armuts- und Reichstumsbericht der Bundesregierung verfasst haben.
Auszüge:
Der lange Jobaufschwung vor Corona hat an der grundsätzlichen Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland wenig geändert. Das zeigen Tübinger Gutachten für den sechsten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung.
Mit Blick auf die Debatte rund um den Armuts- und Reichtumsbericht sagt der Ökonom Martin Biewen: „Dass alles immer ungleicher wird, ist eine falsche Wahrnehmung.“ Die Einkommensverteilung sei heute zwar ungleicher als vor zwanzig Jahren und vor allem zwischen 2000 und 2005 angestiegen. „Aber ab 2005 driftet sie nicht weiter auseinander. Man sieht eine eher waagerechte Bewegung.“ (…) „Die Aufteilung des Kuchens ist sehr stabil.“ Heißt aber auch: stabil ungleich. „Die obersten zehn Prozent haben über die Hälfte des Gesamtvermögens, die unteren 50 Prozent haben nicht schrecklich viel. Dass sich an dieser Art der Verteilung etwas ändert, ist nicht erkennbar.“