Warum Forscher manchmal starke Nerven brauchen: Eine Doktorandin der Uni Tübingen steuert unbemannte Flugzeuge über die Nordsee.
Auszüge:
Auf den ersten Blick wirkt das windschnittige Gerät wie ein frisiertes ferngesteuertes Modellflugzeug. Tatsächlich ist das orange-weiße Objekt mit rund drei Metern Flügelspannweite, einem Propeller am Heck und vier Rotoren oben eine Hightech-Apparatur, voll mit hochauflösender Messtechnik und mit einer wichtigen Mission: Daten sammeln für die Energiewende.
Das unbemannte Flugzeug, das ein Team in gelben Warnwesten an diesem sonnigen Frühherbsttag auf Helgoland startklar macht, ist ein sogenanntes Automatically Operating Unmanned Aircraft System, kurz UAS. Das UAS steht unter der Obhut von Ines Weber, Tübinger Doktorandin der Umweltphysik und Pilotin – also bestens qualifiziert für Flugeinsätze im Dienst der Forschung.
Eine gewisse Nervosität sei bei der Verantwortung für das rund 60.000 Euro teure Gerät durchaus vorhanden. „Wir agieren komplett selbstständig. Es gibt keine fertigen Kontrollmechanismen oder Checklisten, wir erarbeiten und erproben die Verfahren selbst. Gleichzeitig ist es ein absoluter Traumjob. Das ist Forschung: neue Dinge ausprobieren und auch an die Grenze des Machbaren gehen. Das finde ich so spannend.“